Die Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten (français en bas de page) (scroll down for Arabic)

Das Verbundprojekt erforscht beratende Institutionen und Praktiken sowie demokratische Impulse in Nordafrika und dem Mittleren Osten vom 19. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart (Frage der Existenz und Art von Formen der Beratung, Repräsentation, Abstimmung und Verhandlung in den Gesellschaften der arabischen und muslimischen Welt). Besondere Beachtung gilt der Aushandlung politischer, kultureller, geschlechtlicher und religiöser Fragen vor dem Hintergrund der osmanischen Vergangenheit, kolonialer Einflussnahme und den Modalitäten der Unabhängigkeit und Entwicklung des bürgerlichen und politischen Lebens seitdem, sowie der Konstruktion des Staatsbürgerschaftsrechts, dem Umgang mit Minderheiten, der Funktionsweise des Parlaments und Debatten zur Staatsverfassung, sowie Bürgerbewegungen, Mobilisierungsmethoden, Meinungsbildung, Verhandlungsformen und politischen/staatsbürgerlichen Überlegungen. Besonderes Augenmerk wird auf den Begriff der Historizität und auf die Beziehungen zwischen den untersuchten Formen und möglichen historischen Wurzeln gelegt.

Das internationale Verbundprojekt HISDEMAB hat zum Ziel, ein innovatives Forschungsnetzwerk zu etablieren, das drei Institute der Leibniz-Gemeinschaft (das Leibniz-Zentrum Moderner Orient in Berlin [ZMO], das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz [IEG] und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam [ZZF]) mit zwei Forschungseinrichtungen in der arabischen Welt (dem Institut français du Proche-Orient [IFPO] in Amman, Jordanien und der Manouba Universität in Tunis –Laboratoire Régions et Ressources Patrimoniales de Tunisie-, Tunesien) verbindet und dabei auch Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler aus der weiteren arabischen und muslimischen Welt einbezieht. Das Projekt erforscht Demokratie und Debatten über Demokratie in der Region aus einer historischen Perspektive. Obwohl dieses Thema für die gegenwärtigen Diskusion von großer Relevanz ist, unterliegt es oft kulturalistischen Interpretationen, die auf der ontologischen Unvereinbarkeit von Demokratie mit dem politischen Leben in der Region beharren. Das Ziel von HISDEMAB ist es, globale Reflexionen über Demokratie zu fördern, die über kulturelle Grenzen hinausgehen und Verflechtungen und Zirkulationen kritisch diskutieren.

Das Netzwerk setzt an den Quellen (Archivalien, Chroniken, Verträge, Memoiren) an und untersucht verschiedene Formen der Deliberation, der Entscheidungsfindung und der Repräsentationsmechanismen in lokalen Gesellschaften und konfrontiert diesen Bereich mit der Frage nach der Demokratie und ihren Regimen der Historizität. Anhand historischer Fallstudien in Tunesien, Jordanien und anderen Ländern, von Syrien bis Algerien, sollen zunächst die mittelalterlichen und osmanischen Wurzeln deliberativer Prozesse innerhalb von Berufszünften, konfessionellen Gemeinschaften (muslimisch, jüdisch, griechisch, armenisch) und verschiedenen Institutionen (Versammlungen, Petitionswesen) untersucht werden. Das Netzwerk soll diese Wurzeln auch kritisch mit der Entwicklung von Deliberation und Repräsentation in der Neuzeit (spätosmanische, koloniale und nationale Perioden) und mit eurozentrischen Diskursen, die sich seit dem 19. Jahrhundert entwickelt haben, in Beziehung setzen. Während das am Leibniz-ZMO angesiedelte Team Demokratie und Demokratiediskurse in drei Phasen des Osmanischen Reiches (Frühe Neuzeit, 19. und frühes 20. Jahrhundert) untersucht, erforscht das am Leibniz-ZZF angesiedelte Team den türkischen Fall in der Post-Atatürk-Ära in historischer Perspektive und das Leibniz-IEG untersucht das Verhältnis von Demokratie und Islam in theoretischen Diskursen und politischen Praktiken in der arabischen Welt des 19. und 20. Jahrhunderts und insbesondere in Ägypten. Das Projekt des Hisdemab-Teams am IEG trägt den Titel: Self-Determination under Occupation? The formation of Modern Eygpt (1879-1956). Die Partner am IFPO Amman konzentrieren sich auf die Fallstudie der Stadtverwaltung von Jerusalem während der britischen Mandatszeit und auf das Erbe der osmanischen deliberativen Institutionen und deren Interpretation im 20. Jahrhundert sowie zur Historizität der Demokratie im Irak. Währenddessen arbeiten die Projektpartner an der Universität Manouba an einer Analyse der Demokratisierungsprozesse im zeitgenössischen Tunesien und ihrer (realen und imaginierten) Beziehung zu Europa. Die gegenwärtigen Debatten über die Demokratie in der arabischen und muslimischen Welt sind geprägt von den bitteren Eindrücken nach der Rückkehr zu autoritären Regimen nach der kurzen Zeitspanne dessen, was die Mainstream-Medien als “Arabischer Frühling” bezeichnet haben. Nach einigen Monaten oder Jahren des manchmal naiven Enthusiasmus richten sich die Überlegungen nun wieder auf die angebliche Unvereinbarkeit zwischen Demokratie und den Gesellschaften der Region im weiteren Sinne. Dieses kollaborative Netzwerk bewegt sich jenseits dieser Dichotomie, die auf kulturalistische Voreingenommenheiten in beiden Fällen (Enthusiasmus und Verbitterung) zurückgeht, indem es die Historizität von Demokratie und deliberativen Praktiken als das untersucht, was sie in den Gesellschaften der Region sind, und indem es Überlegungen zu diesem komplexen Bereich mit Überlegungen zur Demokratie in anderen Kontexten verbindet. Die Demokratie in der arabischen, islamischen und post-osmanischen Welt wird derzeit meist aus politikwissenschaftlicher Sicht untersucht. Sie ist auch oft Gegenstand kulturalistischer Verdinglichungen. Das Ziel dieses Netzwerks ist es daher, dieses zentrale Thema zu erforschen, indem es die Formen der politischen Organisation und Debatte untersucht, die den Gesellschaften der Region von Nordafrika bis zum Nahen Osten und von Anatolien bis zum Balkan eigen waren. Außerdem sollen ihre Auswirkungen auf verschiedene Formen der Moderne diskutiert werden, darunter spätosmanische, koloniale (die Briten in Ägypten, Irak und Palästina; die Franzosen in Algerien, Tunesien, Syrien und Libanon; die Italiener in Libyen) und nationale (in allen unabhängigen Ländern, die mit der Entkolonialisierung entstanden), um die vielfältigen Schichten eurozentrischer, kolonialer und postkolonialer Interpretationen, die sich seit dem 19. Jahrhundert angesammelt haben, zu hinterfragen. Es geht auch darum, eine kritische Untersuchung dieses Erbes und seiner historischen Entwicklung zwischen der Anpassung an zirkulierende Formen, der Negation lokal existierender Formen, der Aufweichung lokaler Governance-Schemata und der zweideutigen Wiederauferstehung alter Formen unter der Linse ideologisch orientierter Lösungen vorzuschlagen. Zu den Formen kollektiver Deliberation, die für eine Diskussion über inhärente, frühe demokratische Impulse relevant sind, gehören verschiedene Räte und Versammlungen auf unterschiedlichen Ebenen, von Dörfern und Städten bis hin zu Provinzen, und deliberative Institutionen innerhalb der Welt der Zünfte und innerhalb konfessioneller Gemeinschaften (muslimisch, jüdisch, armenisch, orthodox, maronitisch).Auf der Grundlage von Archivrecherchen (Dokumente zur Funktionsweise deliberativer Institutionen, Dokumente zur Organisation von Entscheidungsprozessen innerhalb von Zünften oder konfessionellen Gemeinschaften, Gerichtsakten) und der Interpretation von Originalmanuskripten (Chroniken, Verträge) konzentriert sich diese Diskussion auf das Konzept der ḥisba, das islamische Gebot zur Regelung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens, sowie auf Institutionen wie den majlis al-shūrā. Was die Auswirkungen auf die Moderne betrifft, so wird ein Schwerpunkt auf die Debatten um den Erlass der ersten Verfassungen der Region in der Mitte des 19. Jahrhunderts gelegt, mit dem Ziel, ihre Interpretation mit den lokalen historischen Wurzeln zu verbinden. Dieser Interpretationswinkel ermöglicht es den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen des Programms, sich an Diskussionen über das Verhältnis der Gesellschaften der Region zur Macht unter einer innovativen Perspektive zu beteiligen. Die Überlegungen konzentrieren sich auch auf die neu entstandenen Definitionen von Staatsbürgerschaft und Nationalität und auf deren vielfältige Mehrdeutigkeiten. Ein Fokus wird auch auf koloniale Visionen lokaler Gesellschaften unter der Linse von Diskursen über Demokratie oder deren angebliche Unmöglichkeit gelegt, sowie auf die Zeit der Unabhängigkeit, wobei die Debatten über Demokratie in den Kontext des Kalten Krieges eingebettet werden. Dieses Vorgehen erlaubt es den Forscherinnen und Forschern des Programms, alternative Narrative über die Entwicklung der Beziehung zwischen Demokratie und der arabischen/islamischen/post-osmanischen Welt vorzuschlagen und dabei sowohl neotraditionalistische Visionen, islamistische Visionen, die dazu neigen, Religion als einzigartige Quelle sozialer Regulierung darzustellen, als auch postkoloniale Tendenzen, die auf der ontologischen Externalität des Begriffs für die Region bestehen, zu vermeiden. In diesem kollaborativen Programm zielt die Konvergenz in der Forschung darauf ab, einen heuristischen Raum für theoretische und konkrete Dialoge zu schaffen. Dazu gehören theoretische und methodologische Reflexionen über die komparative Methode, verschränkte Geschichte, geteilte Geschichte und globale Geschichte, aber auch ganz konkrete Praktiken der wissenschaftlichen Diskussion sowie Veranstaltungen, in denen alle Teilnehmer eingeladen sind, ihre Forschungsfelder und Fragestellungen mit dem allgemeinen Thema des Programms zu konfrontieren.

HISDEMAB Team:

Leibniz-ZMO (Berlin):

Nora Lafi (Istres, bei Marseille, 1965) ist Historikerin (Promotion, 1999; Habilitation, 2011), die sich auf das Studium des Osmanischen Reiches und der Gesellschaften des Nahen Ostens und Nordafrikas spezialisiert hat. Sie arbeitet als Senior Research Fellow am Leibniz-Zentrum Moderner Orient in Berlin. Sie leitet das internationale und kollaborative Forschungsprojekt HISDEMAB der Leibniz-Gemeinschaft zum Thema der Historizität der Demokratie in der arabischen und muslimischen Welt. Außerdem ist sie Privatdozentin an der Freien Universität Berlin (Graduate School Muslim Culture and Societies). Sie war 2020 Senior Fellow des Max Weber Kollegs an der Universität Erfurt (Forschungsgruppe Religion und Urbanität). Gemeinsam mit U. Freitag leitet sie das Projekt Cities Compared: Governance, Consultative Mechanisms and Plurality project within the EUME programme (Forum Transregionale Studien)”.

Zu ihren Publikationen gehören: Esprit civique et organisation citadine dans l’empire ottoman (Brill, 2019); Une ville du Maghreb entre ancien régime et réformes ottomanes (L’Harmattan, 2002); Municipalités méditerranéennes (Hg., K. Schwarz, 2005 [Arabische Übersetzung 2016 National Center for Translation, Cairo]); “The ‘Arab Spring’ in Global Perspective” (2017); “Mediterranean Cosmopolitanism and its Contemporary Revivals: a Critical Approach” (2013); “Petitions and Accommodating Urban Change in the Ottoman Empire” (2011); “Finding women and gender in the sources: toward a historical anthropology of Ottoman Tripoli” (2018); ‘Al-hadâtha wal-idâra al-hadâriyya fî Misr al-‘uthmâniyya. As’ila wa tafsîrât’ [Modernität und Verwaltung in osmanischen Ägypten: Forschungsfragen] in Nasser Ahmed Ibrahim (eds.) Jadal al-mawḍū’īyah wa-al-dhātīyah fī kitābat tārīkh Miṣr : dirāsāt muhdāh ilá al-mu’arrikhah al-kabīrah Nillī Ḥannā, Cairo: al-Hay’ah al-Miṣrīyah al-‘Āmmah lil-Kitāb, 2012, 179p., 263-273; “Urbanity as an Ethic” in Moser and Ege (eds.), Urban Ethics, Routledge 2020.

Rand El Zein ist Programmkoordinatorin für HISDEMAB. Sie promovierte in Kommunikationswissenschaften an der Universität Salzburg (Between Violence, Vulnerability, Resilience and Resistance: Arab Satellite Television on Displaced Syrian Women durig the Syrian Conflict, 2021). Sie erwarb auch einen Master in Media Studies an der American University of Beirut (2015). Publikation: “Rethinking the Relationship Between Child Marriage and Failed Infrastructure During the Syrian Conflict: A Discourse Analysis of Arab Television News“, in Eva Hausbacher, Liesa Herbst, Julia Ostwald and Martina Thiele (eds.), geschlecht_transkulturell, Wiesbaden, Springer VS, 2020, p.283-301.

Robin Schmahl ist HISDEMAB Junior Research Fellow am Leibniz-Zentrum Moderner Orient in Berlin. Er ist Doktorand an der Freien Universität in Berlin, an welcher er eine Doktorarbeit mit folgendem Arbeitstitel verfasst: „A Tale of Two Narratives: Deliberative Systems in Egypt during the French Military Campaign of 1798-1801 and the Inception of the Modern Middle East”. Robin Schmahl arbeitete unter anderem als Forschungspraktikant am Orient-Institut in Beirut, sowie als Mitarbeiter in verschiedenen Forschungsgruppen der Ludwig-Maximilians-Universität und der Bayrischen Akademie der Wissenschaften in München. Sein Forschungsprojekt “a Tale of Two Narratives” widmet sich einer detaillierten Analyse deliberativer Systeme sowie proto-demokratischer oder proto-parlamentarischer Strukturen während der Französischen Expedition in Ägypten von 1798-1801. Somit wird es sich mit deren Entstehungsgeschichte, Funktionen sowie operativen Prozessen im Rahmen des Europäischen Imperialismus sowie Osmanischer Hegemonie beschäftigen. Das Projekt greift auf eine Vielzahl verschiedenster Quellen zurück, darunter zeitgenössische arabische Chroniken, Memoiren und Korrespondenzen des Französischen Offiziers Corps, die Berichte der savants, offizielle Dokumentation, Pamphlete, Proklamationen sowie Zeitungen, welche sich in Archiven in Europa und dem Nahen Osten befinden. Darüber hinaus wird sich das Projekt mit der Frage der Geschichtlichkeit dieser Institutionen auseinandersetzen, d.h. wie diese vorherigen Strukturen beeinflusst worden sind und was für einen Einfluss sie auf das frühe 19. Jahrhundert hatten. Zuletzt wird die Arbeit eine Reflexion historiographischer Paradigmen erstellen, welche die Periode von 1798-1801 als Begründungsphase des sogenannten modernen Nahen Ostens konzeptualisieren. Hierfür wird eine postkoloniale Kritik verschiedener dominanter Narrative zu der Entstehung demokratischer Strukturen und dem Anbeginn der Moderne formulieret werden.

HISDEMABs studentische Hilfskraft Simon Baumann absolviert derzeit sein Bachelorstudium am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft in Berlin, im Rahmen des deutsch-französischen Doppelabschlusses Politik- und Sozialwissenschaften zwischen der Freien Universität Berlin und Sciences Po Paris. Vor seinem Engagement bei HISDEMAB hat er sich im Rahmen eines dreimonatigen Praktikums in der von Dr. Sophia Hoffmann geleiteten Forschungsgruppe “Learning Intelligence” am ZMO mit der Nahost-Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er Jahren beschäftigt.

Leibniz-ZZF (Potsdam):

Prof. Dr. Frank Bösch ist Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam und ord. Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam. Frank Bösch wurde 1969 in Lübeck geboren und studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Göttingen.1998-2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Geschichte der Universität Göttingen, wo er mit einer Arbeit über „Die Adenauer-CDU. Anatomie einer interkonfessionellen Sammlungspartei (1945-1969)“ promoviert wurde. 2002-2007 lehrte er als Juniorprofessor am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, wo er u.a. eine Monographie über “Öffentliche Geheimnisse. Skandale, Politik und Medien in Deutschland und Großbritannien 1880-1914” verfasste und erfolgreich extern evaluiert wurde. Bei seinen längeren Forschungsaufenthalten in England und Irland war er zudem 2005 als Stipendiat am DHI London. 2007 nahm er einen Ruf des Historischen Instituts der Justus-Liebig-Universität Gießen an, wo er von 2007-2011 auch als Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs “Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart” amtierte. 2011 lehnte er einen Ruf der Universität Köln ab und nahm den Ruf der Universität Potsdam an, der mit der Leitung des ZZF verbunden war.

Publikationen: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen (Campus, 2019); Öffentliche Geheimnisse. Skandale, Politik und Medien in Deutschland und Großbritannien 1880-1914 (Oldenburg, 2009); Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann (Beck, 2020). Frank Bösch ist auch Editor von Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History; “Geschichte der Gegenwart” (Wallstein); “Zeithistorische Forschung” und “Historischen Einführungen” (Campus Verlag).

Elisabeth Kimmerle ist HISDEMAB-Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Zeitgeschichtliche Forschung in Potsdam. Ihr Promotionsprojekt “Frauen in Bewegung. Migrantinnen aus der Türkei in Westdeutschland und Demokratie in der Türkei (1961 bis 1990)” untersucht den transnationalen Raum, der durch die Migration aus der Türkei nach Westdeutschland entstanden ist, aus einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive. Es stellt die Frage, welche Rolle Migrantinnen aus der Türkei in Westdeutschland als transnationale Akteurinnen in Prozessen des gesellschaftlichen Wandels in ihrem Herkunftsland spielten. Wie haben sich türkeistämmige Migrantinnen in Westdeutschland und Frauen in der Türkei in den 1960er bis 1990er Jahren grenzüberschreitend politisch organisiert? Wie veränderten Migration und feministische Mobilisierung private und öffentliche Räume für Frauen aus und in der Türkei? Wie beteiligten sich Frauen aus der Türkei in Westdeutschland und Frauen in der Türkei an gesellschaftlichen Aushandlungen über Demokratie, Gleichberechtigung und Bürgerrechte? Das Projekt untersucht die Zirkulation von Wissen, transnationale Praktiken und Räume, in denen sich Migrantinnen aus der Türkei in Westdeutschland und Frauen in der Türkei begegneten und austauschten, sowie die Auswirkungen dieser grenzüberschreitenden Solidaritäten auf den gesellschaftlichen Wandel in der Türkei zwischen 1961 und 1990. Das Projekt wird sich diesen Fragen mit einem multiperspektivischen. Quellenzugang aus Oral-History-Interviews und archivalischen Quellen in Deutschland und der Türkei nähern. Es stützt sich auf Zeitzeuginneninterviews sowie auf archivalische Quellen, die von offiziellen Quellen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei über persönliche Zeugnisse, Briefe und Flugblätter bis hin zu türkischen Zeitungs- und Zeitschriftenberichten reichen. Mit diesem vielschichtigen Ansatz will das Projekt einen Beitrag zur Erforschung transnationaler Räume und ihrer sozialen und politischen Wirkungen in der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei aus einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive jenseits des Paradigmas von Tradition und Emanzipation leisten. Durch die Fokussierung auf grenzüberschreitende Begegnungen und den Austausch von Ideen und Praktiken zwischen Arbeitsmigrantinnen aus und Frauen in der Türkei will das Projekt die nationalstaatlich orientierten Narrative von Arbeitsmigration, Geschlecht und Demokratisierung um eine transnationale Perspektive erweitern.

Leibniz-IEG (Mainz):

Manfred Sing vertritt das Leibniz-IEG Mainz bei HISDEMAB. Er ist Vertretungsprofessor für Islamwissenschaft und Islamische Geschichte in Freiburg und Privatdozent in Basel.

Er wurde 1966 in Baden-Württemberg geboren. Er studierte Islamwissenschaft, Soziologie und Geschichte an der Universität Freiburg und an der Universität Damaskus. Im Jahr 2005 promovierte er an der Universität Freiburg mit einer islamwissenschaftlichen Dissertation. Er lehrte als Dozent an der Universität Freiburg, wo er auch 2007-2008 ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Habilitationsprojekt über die Entwicklung der ehemaligen Kommunisten im Nahen Osten nach 1989 durchführte. Von 2009 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orient-Institut in Beirut und ist von 2013 bis 2020 am Leibniz-IEG tätig. Im Rahmen von HISDEMAB untersucht Manfred Sing Debatten über Staatsbürgerschaft und Säkularismus im halbkolonialen Ägypten. Das Projekt untersucht die Entwicklung von Staatsbürgerschaft und Staatsbürgerrechten nach 1922, als Ägypten formell unabhängig wurde. Es diskutiert kritisch die Sekundärliteratur zu dieser Zeit und zielt darauf ab, einen neuen Blick auf die relevanten Quellen zu werfen. Die Zwischenkriegszeit in Ägypten ist oft als Teil eines arabischen “gescheiterten” liberalen Experiments beschrieben worden. Die meisten Studien über die Entstehung des modernen Ägyptens konzentrieren sich auf die angespannten Beziehungen zwischen den Briten, der Monarchie und dem Parlament und betonen damit die Fehlfunktion des Parlaments als einen der Hauptgründe für das Scheitern. Diese Art der Analyse baut explizit oder implizit auf der Idee einer Fehlanpassung der Demokratie an Ägypten (oder arabische Länder im Allgemeinen) oder einem mangelnden Verständnis der Ägypter für die Anforderungen der Demokratie auf. Diese Art der Analyse zeigt jedoch oft ein begrenztes Verständnis von zentralen Konzepten. Das Forschungsvorhaben von Manfred Sing will zeigen, dass es notwendig ist, Ägypten nicht als “Container” zu behandeln. Jenseits von methodologischem Nationalismus soll gezeigt werden, wie die Idee von Ägypten räumliche und zeitliche Ausdehnungen hat, die über die geographischen Grenzen hinausreichen und unterschiedlich verhandelt wurden. So muss die Entstehung Ägyptens in post-osmanischen wie in britisch-imperialen Kontexten, in transnationalen arabischen wie muslimischen Kontexten verortet werden. Darüber hinaus müssen jenseits des Dreiecks von Kolonialverwaltung, Palast und Parlament auch subalterne Gruppen wie Arbeiter und eine wachsende Mittelschicht, die Demonstrationen inszenierten und ihre Rechte einforderten, als lebendiger Ausdruck einer wachsenden politischen Partizipation gesehen werden, die bis in die osmanische Zeit und die Anfänge der antikolonialen Bewegung zurückreicht.

Zu seinen Publikationen gehören: “Arab Self-Criticism after 1967 Revisited“, The Arab Studies Journal, 2017, 25-2, p.144-191; “New Approaches to Arab Left Histories” (with Sune Haugbolle), The Arab Studies Journal, 2016, 24-1, p.90-97; “Arab Post-Marxists after Disillusionment: Between Liberal Newspeak and Revolution Reloaded” in Hatina M., Schumann C. (eds), Arab Liberal Thought after 1967, New-York, Palgrave Macmillan, 2015, p.155-175; “The Specters of Marx in Edward Said’s Orientalism“, Die Welt des Islams, 2013, 53, 2, p. 149-191 (with MiriamYounes); “Brothers in Arms: How Palestinian Maoists Turned Jihadists“, Die Welt des Islams, 2011, 51,1, p. 1-44; “Sacred Law Reconsidered: The Structural Similarity of Islamic and Western Bioethical Discourses“, Journal of Religious Ethics, 2008, 3-1, p. 97-121; Progressiver Islam in Theorie und Praxis. Die interne Kritik am hegemonialen islamischen Diskurs durch den roten Scheich ‘Abdallah al-‘Alayili (1914-1996), Würzburg: Ergon 2007.

Marianne Dhenin ist HISDEMAB-Doktorandin am Leibniz-IEG in Mainz. Sie schloss ihr Grundstudium in Politik und Wirtschaft in den Vereinigten Staaten ab. Sie erwarb ihren Master-Abschluss in Recht und Justiz der Menschenrechte sowie ein Diplom in Nahost-Studien an der American University in Kairo. Ihr Projekt (Noso-Politik und die Konstruktion geschlechtsspezifischer Stadträume im halbkolonialen Ägypten) verfolgt die Entwicklung eines neuen öffentlichen Gesundheitsregimes im halbkolonialen Ägypten und argumentiert, dass dieses Gesundheitsregime dazu eingesetzt wurde, um bestimmte Geschlechterpraktiken zu normalisieren und andere als nicht-normativ auszuweisen. Das Projekt untersucht, wie es mit neuen Formen der Hygiene und Krankheitsprävention gelang, Räume und Körper, die als nicht-normativ – schmutzig, unnatürlich oder ungesund – galten, zu überwachen und zu kontrollieren.

IFPO (Amman):

Falestin Naili ist Historikerin, deren Forschung sich auf osmanische lokale Institutionen im Nahen Osten und insbesondere auf den Fall Jerusalem konzentriert. Sie promovierte 2007 an der Universität Aix-Marseille mit einer Studie über das ländliche Palästina zwischen 1848 und 1948 (“La mémoire et l’oubli à Artâs : un élément de l’histoire rurale de la Palestine, 1848-1948”). Sie forschte als Post-Doktorandin an der Universität Paris-Est, insbesondere im Rahmen des Projekts ERC Open Jerusalem, bevor sie zum IFPO Amman kam.

Zu ihren Publikationen gehören:

“The DeMunicipalization of Urban Governance Post-Ottoman Political Space in Jerusalem” (2018); “Chronique d’une mort annoncée* ? La municipalité ottomane de Jérusalem dans la tourmente de la Première Guerre mondiale” (2017)

Abdel Qader Amer ist HISDEMAB-Doktorandenstipendiat am IFPO Amman. Er hat einen Master-Abschluss in Politikwissenschaft von der University of Jordan und interessiert sich für Fragen des demokratischen Übergangs. Sein Promotionsprojekt widmet sich dem Thema “British Colonial Authorities and Pre-existing Forms of Civic Life in Iraq (1914-1932)“.

Vor dem britischen Kolonialismus existierten im Irak verschiedene Ebenen des zivilen Lebens: Deliberation, Mediation, Repräsentation, Meinung und kollektiver Ausdruck. Diese, wie auch die Instanzen und Institutionen, die ihre Bedeutung in der Gesellschaft verkörperten, waren ein Erbe aus der antiken, mittelalterlichen und osmanischen Zeit und waren während der osmanischen Reformen der Tanzimat-Ära (1839-1876) und mit dem Erlass der osmanischen Verfassung von 1876 (Kanûn-u Esâsî), die die Verwaltung und Herrschaft der osmanischen Provinzen beeinflusste, umgestaltet worden. Die britische Kolonialherrschaft spielte eine wichtige Rolle bei der Entstehung des modernen Irak, und die Untersuchung der bereits existierenden Formen des zivilen Lebens erlaubt es, sowohl das Verhalten der Kolonialverwaltung gegenüber den lokalen Gesellschaften als auch die Art und den Einfluss der kolonialen Propaganda zu beleuchten, die besagt, dass diese Gesellschaften nicht in der Lage seien, sich selbst auf eine zivile und moderne Weise zu regieren. Diese Forschungsarbeit versucht daher, die folgende Frage zu beantworten: Wie ging die britische Kolonialverwaltung mit den zivilen Lebensformen um, die im Irak existierten, und wie wirkte sich dies auf die postkoloniale Zeit aus? Publikationen: “Major US Peace Initiatives for Arab-Israeli Conflict: From Rogers Plan to Deal of the Century”, Middle East Studies Journal, 2020, Vol. 24 (91): 89-105; “Syria Crisis 2015-2017”, Middle East Studies Journal, 2018, Vol. 21 (82): 141-146; “The 70^th Anniversary of Palestinian Nakba 1948-2018”, Middle East Studies Journal, 2018Vol. 22 (84): 115-122; “National Reconciliation: Global and Arab Cases”, Middle East Studies Journal, 2018, Vol. 22 (85): 123-132; “Arab-Chinese Relations 1990-2017” Middle East Studies Journal, 2019, Vol. 22 (86): 89-94; “Democratic Experiences in the Arab World”, Middle East Studies Journal, 2019, Vol. 23 (87): 127-134.

Manouba Universität (Tunis):

Prof. Habib Kazdaghli ist Direktor des Laboratoire du Patrimoine an der Université de la Manouba in Tunis, an der er von 2011 bis 2017 auch als Dekan der Fakultät für Literatur, Kunst und Geisteswissenschaften tätig war. Er ist Präsident des wissenschaftlichen Komitees des Ibn Khaldun-Preises.

Zu seinen Publikationen gehören: “Communautés méditerranéennes de Tunisie” (2002); Nisāʾ wa-Ḏākira : tūnisīyāt fī l-ḥayā al-ʿāmma, 1920-1960 ([Women’s Memories: Tunisian Women in Public Life, 1920-1960], 1993); Histoire communautaire, histoire plurielle : la communauté juive de Tunisie ([Communal History, Plural History: the Jewish Community of Tunisia], ed., 1999); “Approches biographiques et histoire contemporaine de la Tunisie” (1998); “Histoire de la mémoire de la Grande Guerre en Tunisie” ([History of the Memory of the Great War in Tunisia], 2018); “L’Islam politique a-t-il encore un avenir?” ([Has political Islam a future in Tunisia ?], 2015); “Cimetières et extension urbaine: le cas de l’ancien cimetière juif de Tunis” ([Cemeteries and Urban Extensions: the case of the old Jewish Cimetery of Tunis], 2014); “Immigrations des juifs de Tripolitaine vers la Tunisie (1936-1948)” ([The Migration of the Jews of Tripolitania towards Tunisia (1936-1948)], 2012); “Tourism in the Maghreb during the Colonial Period: a Serious Historical Subject?” (with C. Zytnicki, 2017).

Ahlem Hajaji ist Junior Research Fellow bei HISDEMAB. Sie ist Doktorandin an der Université de la Manouba in Tunis. Ihre Doktorarbeit beschäftigt sich mit der jüdischen Gemeinde in Tunesien unter der französischen Kolonisierung. Im Rahmen von HISDEMAB untersucht sie insbesondere die kommunalen jüdischen Deliberations- und Wahlpraktiken im kolonialen Tunis. Zwischen 2017 und 2020 hatte sie einen Lehrauftrag an dem Chabad Lubavitch Institut in Tunis.

HISDEMAB Seminar 2020-2021:

Das Seminar zur Historizität der Demokratie in den muslimischen und arabischen Welten. Akademisches Jahr 2020-2021

Anmeldung (Sie können auch eine E-Mail an HISDEMAB@gmail.com senden).

Organisiert im Rahmen des internationalen und kollaborativen Forschungsprogramms HISDEMAB der Leibniz-Gemeinschaft (ZMO-ZZF-IEG) in Zusammenarbeit mit IFPO und der Universität Manouba.

Ziel des Seminars ist es, die Existenz und das Wesen deliberativer Institutionen und Praktiken sowie mögliche frühe demokratische Impulse in Nordafrika, dem Nahen Osten und der muslimischen Welt vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert zu thematisieren. Die Beachtung der politischen, sozialen und anthropologischen Wurzeln solcher Praktiken, Konzepte und Institutionen ermöglicht auch eine kritische und innovative Diskussion von Prozessen der Transformation, Erasure, Unterwerfung unter eine fremde Ordnung, Neuinterpretation, Mythifizierung oder Neuerfindung, deren Gegenstand sie in den Kontexten der Modernisierung, der Kolonisierung, der Unabhängigkeit, des Kalten Krieges und ganz allgemein des Einflusses mit Ideologien und Politiken des 20. und frühen 21 Jahrhunderts waren.

Die Gäste des Seminars sind eingeladen, unter anderem Forschungsfragen zu diskutieren, die sich auf die bürgerliche Rolle von Gilden, die Existenz lokaler Instanzen der Deliberation, Konsensbildung, Diskussion oder gemeinschaftlichen Entscheidung, die Rolle konfessioneller Gemeinschaften in solchen Prozessen sowie auf die Institutionalisierung solcher Praktiken und ihre möglichen Grenzen beziehen. Fragen zur Konstruktion von Staatsbürgerschaft, zur Funktionsweise von Versammlungen und später Parlamenten sowie zu konstitutionellen Prozessen und ihren Wurzeln werden im Seminar ebenso behandelt wie Fragen zu Bürgerbewegungen, Mobilisierungsmethoden, Meinungsbildung, Verhandlungsformen und zivilem Gewissen. In Gastbeiträgen wird die Frage nach dem Umgang mit diesem komplexen Erbe unter der Kolonisation und seit der Dekolonisation behandelt.

Die Seminarausgabe 2020-2021 findet an ausgewählten Donnerstagen (15.00-17.00 Uhr Ortszeit Berlin) in Form einer Videokonferenz statt

26. November 2020: Dalenda Larguèche (Université de La Manouba, Tunis) “Weibliche deliberative Praktiken in Tunis: zwischen Intimität, Entscheidungsprozessen und der Meinung”

10. Dezember 2020: François Hartog (Directeur d’études émérite, Ecole des hautes études en sciences sociales, Paris) “Reflexionen über Historizität, Zeit und historische Forschung”

28. Januar 2021: Hedayat Heikal (Climenko Fellow und Dozentin für Recht an der Harvard Law School, Cambridge MA) “Konstitutionalismus im Nahen Osten und die Frage der Demokratie”

18. Februar 2021: Tariq Tell (American University of Beirut) ” Die Debatte um Repräsentation und Demokratie im frühen, unabhängigen Jordanien”

11. März 2021: Abdul-Hameed Al-Kayyali (Institut français du Proche Orient, Amman) ” Die Frage der Macht im Klassischen Islam: Auf der Suche nach den Wurzeln von Deliberationsprozessen”

25. März 2021: Amr Elshobaki (Alahram center for political & strategic studies, Kairo) “Zeitgenössische Visionen historischer Deliberationsprozesse in Ägypten”

29. April 2021: Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr, München) “Historisierung der Demokratie”

6. Mai 2021: Selda Tuncer (Yüzüncü Yıl University, Van) ” Frauen und öffentlicher Raum in der Türkei. Eine geschlechtsspezifische Geschichte von Modernität, urbaner Erfahrung und alltäglicher Partizipation”

27. Mai 2021: Esther Möller (Gastprofessorin für Neuere Kulturgeschichte Nordafrikas, Universität der Bundeswehr, München) “Ansprüche auf humanitäre Souveränität, Formen politischer Partizipation und die Frage der Demokratie im Ägypten des 20. Jahrhunderts”

10. Juni 2021: Rashid Khalidi (Columbia University, New-York) “Antikoloniale Bewegungen im Nahen Osten und die Frage nach der Demokratie”

24. Juni 2021: Rahel Boubrik (Centre des Etudes et des Recherches Sahariennes, Rabat) “Stammesversammlungen (Jamâ’a) in Marokko: Strukturen und Funktionsweise”

8. Juli 2021: Holger Nehring (University of Sterling) “Theoretische Überlegungen zu sozialen Bewegungen: Anfechtung liberaler Demokratien und Laboratorien demokratischer Praktiken”

13. Dezember 2021: Elke Hartmann (Freie Universität Berlin), “Kommunale Repräsentation, imperiale Deliberation und die Frage der Demokratie im spätosmanischen Parlament”

Als im Dezember 1876 die osmanische Verfassung verkündet wurde, mussten im Frühjahr 1877 die ersten Wahlen der osmanischen Geschichte organisiert werden. Dies war die Gelegenheit, bei der osmanische Reformeliten und Intellektuelle darüber debattieren und entscheiden mussten, wie die osmanische Bevölkerung im ersten Parlament vertreten sein sollte. Schließlich konstituierte sich das Parlament mit Abgeordneten aus allen Provinzen, aber auch mit Mitgliedern der verschiedenen im Reich lebenden Bevölkerungsgruppen. In ihrem Vortrag geht Elke Hartmann auf das Beispiel der armenischen Abgeordneten im ersten osmanischen Parlament ein. Wer waren sie? Wie wurden die Abgeordneten ausgewählt und gewählt? Wen haben sie vertreten? Was bedeutete Repräsentation für sie und / oder ihre Gemeinschaften? Wurden diese Themen debattiert? Kurz nachdem das erste osmanische Parlament seine Arbeit aufgenommen hatte, wurde das Reich mit einem Krieg konfrontiert, der zu einer vernichtenden Niederlage gegen Russland führte. Daraufhin wurde das Parlament aufgelöst und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Was blieb von der Erfahrung des ersten Parlaments, dem ersten osmanischen Demokratieexperiment?

Elke Hartmann ist Professorin am Institut für Osmanistik und Turkologie der Freien Universität Berlin. Sie veröffentlichte 2016 Die Reichweite des Staates. Wehrpflicht und moderne Staatlichkeit im Osmanischen Reich 1869-1910 [The Outreach of the State. Wehrpflicht und moderne Staatlichkeit im Osmanischen Reich”, Paderborn (Ferdinand Schöningh). Sie ist auch Autorin des Kapitels ” The ” Loyal Nation ” and Its Deputies. The Armenians in the First Ottoman Parliament” in Herzog (Christoph) und Sharif (Malek) (eds.), The First Ottoman Experiment in Democracy (Beirut, Orient Institut, 2010, p.187-222). Zuvor veröffentlichte sie 2021 in Budapest (L’Harmattan) Örmény élet a oszmán birodalomban [Armenisches Leben im Osmanischen Reich].

17. Januar 2022: Dario Miccoli (Università Ca’ Foscari, Venezia), “Die Juden von Alexandria: Gefühle der Mittelschicht, städtische Identität und Politik, 1880er-1920er Jahre”.

7. Februar 2022: Matthieu Rey (IFPO)

14. März 2022: Caner Tekin (Ruhr Universität Bochum), ” Einstellungen von türkischen Gastarbeitern zur demokratischen Beteiligung in Gewerkschaften und Unternehmen: Befunde aus den Migrantenvereinen in Köln und Frankfurt bis zum Anwerbestopp (1973)”

25. April 2022:

30. Mai 2022: Mohamed Gamal-Eldin, “Wasser, Land und früher Nationalismus: Protest und Volkswiderstand in den Suezkanalstädten, 1859-1919”

13. Juni 2022: Erol Ülker (Işık Universität, Istanbul): “‘Authoritarian Democracy’ and the late Ottoman Empire: Staat, Macht und Zivilgesellschaft in der zweiten konstitutionellen Periode”

11. Juli 2022: Ulrike Freitag

Das Online-Seminar ist kostenlos und nach Anmeldung öffentlich zugänglich.

Call for Chapters: Die Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten

Im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsprojekts HISDEMAB zur Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten werden originelle Kapitel für einen von Nora Lafi (Leibniz-Zentrum Moderner Orient, Berlin) herausgegebenen Sammelband gesucht. Der Band wird Arbeiten von Historikerinnen und Historikern mit einem Fokus auf politische Systeme, Ideengeschichte, Sozial- und Kulturgeschichte, urbane Geschichte oder historische Anthropologie und Anthropologie von Entscheidungsprozessen integrieren. Das Hauptziel des Bandes ist es, eine aktuelle Interpretation der Phänomene von Verhandlung, Deliberation, Repräsentation, Debatte, Konsensbildung, Wahl, Ernennung, Äußerung von Ideen und Meinungen oder Konstruktion von Formen von Öffentlichkeiten in der arabischen und muslimischen Welt vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu liefern. Vor dem historiographischen Hintergrund von Studien, die das Beharrungsvermögen von Formen des Orientalismus und Neu-Orientalismus in Debatten über die Demokratie in der Region kritisch hinterfragt haben, wird sich der Band, obwohl er nur die Fähigkeit von Gesellschaften erörtert, demokratische Institutionen und Praktiken zu beherbergen oder nicht, bewusst auf die Untersuchung solcher Gesellschaften um ihrer selbst willen und der politischen Formen, die ihnen inhärent waren, konzentrieren. Ziel ist es, auf der Basis von Originalquellen (Archive, Manuskripte) Praktiken, die in der weiteren Region existierten, nachzuvollziehen, zu erforschen und zu interpretieren, ohne sie nur auf Echos oder Importe zu reduzieren. Paradigmen der Ideenzirkulation sind natürlich auch in dieser Haltung wichtig, aber was in diesem Band ebenfalls untersucht werden soll, ist die Vielfalt der lokalen Gesellschaften und die komplexen Lösungen des Regierens, die sie historisch entwickelten.

Die Kapitel könnten die folgenden Themen behandeln. Alternative Ideen sind ebenfalls willkommen.

1. Deliberation, Repräsentation, Macht und Legitimität im mittelalterlichen Islam (sowohl Theorie als auch Praxis, mit einem Augenmerk auf die Trägheit und Transformation der früheren Praktiken)

2. Wahl-, Ernennungs-, Verhandlungs- und Entscheidungssysteme in der mittelalterlichen islamischen Welt sowie im Osmanischen Reich auf der Ebene von konfessionellen Gemeinschaften (jüdisch, christlich und andere), Berufsorganisationen, städtischen Institutionen, ländlichen Gemeinschaften, nomadischen oder halbnomadischen Gemeinschaften

3. Formen weiblicher bürgerlicher Partizipation

4. Ausdrucksformen des staatsbürgerlichen Lebens (Debatte, Meinung, Beteiligung, Opposition…) und Praktiken der Konsensbildung

5. Osmanische Erfahrungen mit institutionellen Reformen der Repräsentation und des Wahlsystems auf lokaler und imperialer Ebene

6. Repräsentation, Deliberation, Entscheidungsfindung und Wahlen unter kolonialer Besetzung

7. Der Begriff der Demokratie in der Beziehung zu seinen verschiedenen Schichten der Historizität in den Zeiten der Unabhängigkeitskämpfe und während der Phasen des nationalen Aufbaus.

8. Die Interpretation von demokratischen Oppositionen und neueren Experimenten sowie deren Unterdrückung im Rahmen von Debatten über die Historizität der Demokratie in der Region

9. Die Frage des Zugangs zu archivarischen Ressourcen in Bezug auf Debatten über und Praktiken von Demokratie

Die Autoren werden im März 2022 eingeladen, ihr Kapitel in einem Workshop in Berlin vorzustellen (Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen).

Nora Lafi ist die Herausgeberin oder Mit-Herausgeberin von 6 Sammelbänden: Municipalités méditerranéennes, K. Schwarz, 2005; The City in the Ottoman Empire, Routledge, 2011; Urban Governance under the Ottomans, Routledge, 2014; Silvestre de Sacy: le projet européen d’une science orientaliste, Le Cerf, 2015; Urban Violence in the Middle East, Berghahn, 2015; Understanding the City through its Margins, Routledge, 2018. Sie war außerdem Gastherausgeberin mehrerer thematischer Ausgaben von Fachzeitschriften und veröffentlichte ausführlich zum Thema der zivilen Dimension des Regierens im Osmanischen Reich. Derzeit ist sie als Senior Research Fellow am Leibniz-ZMO in Berlin tätig und leitet das Projekt HISDEMAB.

Abstract (750-1000 Wörter) Deadline: 9. Juli 2021. Annahmebestätigung: 16. Juli 2021. Abgabetermin der Arbeit: 15. Januar 2022. Workshop in Berlin: März 2022. Deadline für überarbeitete Papiere: 30. Juni 2022.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Pandemie und der begrenzten Laufzeit der Förderung die Einreichungsfristen eingehalten werden müssen. In den Abstracts werden Angaben zum historischen und bibliographischen Kontext, zur Problematisierung und zu den archivalischen Ressourcen sowie eine Kurzbiographie erwartet.

Bitte senden Sie Ihre Einreichung per E-Mail an: Nora.Lafi@zmo.de

Le programme international de coopération HISDEMAB (Historicité de la Démocratie dans les Mondes Arabe et Musulman) a pour objectif la mise en place d’un réseau de recherche connectant 3 instituts de l’association Leibniz en Allemagne (Le Leibniz-Zentrum Moderner Orient à Berlin –ZMO-, Le Leibniz-Institut für Europäische Geschichte à Mayence –IEG– et le Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung à Potsdam –ZZF-) et deux institutions de recherche dans le monde arabe (l’Institut français du Proche-Orient –IFPO– à Amman, en Jordanie et l’université de la Manouba à Tunis –Laboratoire Régions et Ressources Patrimoniales de Tunisie-). Des chercheurs des mondes arabe et musulmans en général sont aussi appelés à participer aux activités du programme, qui s’insère dans le cadre de l’initiative coopérative Leibniz pour l’excellence.

HISDEMAB est ainsi consacré à la question de la démocratie et aux débats autour de cette notion d’un point de vue historique et son examen au prisme du concept d’historicité. Bien que ce thème soit hautement important dans les débats contemporains, il demeure souvent l’objet d’interprétations culturalistes insistant sur une prétendue incompatibilité ontologique de la démocratie avec les sociétés et la vie politique dans la région.

Le but d’HISDEMAB est donc de promouvoir des réflexions à l’échelle tant globale que locale sur la démocratie qui puissent transcender les a priori culturels et discuter de manière critique tant les circulations que les obstacles, interconnexions et césures. Dans le cadre de ce programme de recherche, la réflexion sur les sources de l’analyse historique est centrale (archives, chroniques, traités, mémoires…) et débouche sur une démarche d’interprétation des formes diverses de délibération, médiation, concertation et représentation ayant façonné historiquement les processus de décision dans la région. C’est sur cette base qu’une confrontation problématisée avec la question de l’historicité de la démocratie est prônée.

Autour de cas d’étude en Tunisie et Jordanie mais aussi dans l’ensemble de la région, de la Syrie à l’Algérie, l’objectif est d’étudier les racines médiévales arabes ainsi qu’ottomanes des mécanismes de délibération ayant eu cours au sein des corporations, des communautés confessionnelles, des corps de ville ou des assemblées de village et de diverses institutions à diverses échelles (assemblées, pétitions…). Le réseau HISDEMAB est aussi tourné vers l’analyse de l’évolution de ces structures de délibération et de représentation au cours de l’ère moderne (fin de la période ottomane, période coloniale, période des indépendances). Il s’agit en outre d’analyser l’impact des discours eurocentrés qui en ont déterminé (et souvent continuent de déterminer) l’interprétation. Entre accommodation, répression, négation, dilution et résurgences ambiguës, l’étude du sort de ces formes locales à l’ère d’une modernité elle aussi ambiguë et contradictoire permet non seulement de reconnecter les sociétés de la région à une dimension que les idéologies des 19e et 20e siècles, de la colonisation aux nationalismes et à la guerre froide, ont eu tendance à leur nier, mais aussi à examiner la question de l’historicité de la démocratie en général d’une manière moins culturellement orientée par des clichés civilisationnels. C’est ainsi que les chercheurs du programme HISDEMAB entendent prendre part aux débats sur le pouvoir et sa relation aux sociétés de la région sous un angle innovant. Critique tant envers les visions néo-traditionalistes présentant la religion comme source unique de régulation sociale qu’envers les tendances post-coloniales sous-tendant l’incapacité des sociétés de la région à connaître la démocratie autrement qu’importée/imposée, le programme HISDEMAB examine dans une posture de recherche universitaire l’espace heuristique d’une complexification de l’historicité même de la notion de démocratie.

HISDEMAB: l’équipe de recherche

PROGRAMME DU SEMINAIRE HISDEMAB 2020-2021 (en visioconférence) et lien pour s’y inscrire.

26 Novembre 2020: Dalenda Larguèche “Les pratiques féminines de délibération à Tunis entre intimité, processus de décision et formation d’une opinion”

L’histoire de la ville de Tunis, dans ses multiples temporalités, comme celle d’autres villes, a été surtout une histoire d’hommes, bâtisseurs avec leurs gestes et leurs paroles. Mais les méandres de l’histoire invitent aussi à porter attention aux femmes qui, en dépit de leur éloignement et invisibilisation, ont été de tout temps présentes et actives. Leurs traces ont marqué l’histoire de la ville : elles étaient des actrices factuelles du changement social et porteuse de capacités d’opinion, d’action et de mobilisation.,

Dans cette communication qui prend l’époque ottomane, puis celle de la colonisation et enfin la période de l’indépendance comme cadre temporel, Dalenda Larguèche propose une réflexion sur les pratiques féminines, qui dans leur diversité ont participé à la gestion sociopolitique de la ville et à la fabrique de l’opinion. La présentation analyse tout d’abord le contexte et la nature de l’action civique de la princesse mouradite Aziza Othmana au XVIIème siècle, avec notamment un examen de la dimension publique de l’acte privé du habus (waqf). Dalenda Larguèche consacre ensuite ses analyses aux modes de prise de parole en public des deux pionnières féministes Manoubia Ouartani et Habiba Menchari, respectivement en 1924 et 1929 et à la contribution de leurs actions à la consolidation d’une sphère d’expression d’opinion féminine. Dans cet esprit est également étudiée l’action sociale et politique de la première association féminine tunisienne, née en 1936 en contexte colonial.

La conférence, enfin, consacre une attention particulière au combat des militantes féministes pour un changement radical des rapports inégalitaires en société dans le temps segmenté de l’Etat indépendant ainsi qu’à la remise en question de cette emprise masculine par des revendications précises et des modes de mobilisation face à ceux qui soutiennent et structurent les inégalités de genre dans la société.

Cette attention à la longue durée de l’expression féminine permet, entre geste personnelle ou intime et action délibérative de nature citoyenne et politique, dans le cadre de pratiques diversifiées et évolutives, de considérer enfin les femmes non seulement comme marqueurs d’histoire, malgré l’oubli qui les a souvent frappées dans l’historiographie dominante, mais aussi comme actrices ancrées dans le temps long d’une opinion forte et d’une puissante capacité de mobilisation.

Dalenda Largueche est professeure d’histoire et d’études de genre à l’Université de la Manouba à Tunis, où elle a fondé en 2015 le master d’études de genre et a dirigé le groupe de recherche sur les femmes, le genre, l’histoire et la mémoire au sein du Laboratoire du Patrimoine. Elle a été d’octobre 2011 à octobre 2018 directrice générale du Centre de recherche, d’étude, de documentation et d’information sur la femme (CREDIF). Elle a aussi été professeur invitée dans de nombreuses universités et centres de recherche du monde entier.

Parmi ses publications: Marginales en terre d’Islam (Tunis 1992), Histoire des femmes du Maghreb: Culture matérielle et Vie quotidienne, (Tunis 2000), Femmes en Ville dans le monde méditerranéen: Passé et Présent, (Tunis 2005), Monogamie en Islam: le contrat de marriage kairouanais, (Tunis 2011).

Militante des droits des femmes, elle a participé activement à la structuration du mouvement démocratique féminin en Tunisie. Activiste au sein de la société civile, elle lutte dans le contexte post-révolutionnaire tunisien pour la démocratie, les droits humain et la prise en compte des voix des femmes.

10 Décembre 2020: François Hartog “Réflexions sur l’historicité, le temps et la recherche historique”

Dans sa présentation François Hartog examinera cinq questions principales autour de la définition et de la pertinence de la notion d’historicité. Il présentera tout d’abord la notion elle-même, et discutera de ses usages contemporains dans la recherche historique et le contexte plus général des débats intellectuels. Autour d’une interrogation sur les usages du passé dans les sociétés contemporaines, ainsi que sur la relation complexe entre passé, présent et futur, il illustrera la manière avec laquelle une attention aux régimes d’historicité constitue les fondements d’une démarche méthodologiquement cohérente pour la recherche historique. Dans un second temps de sa présentation, fondé sur les recherches ayant nourri son récent ouvrage Chronos, il présentera les inflexions successives du temps chrétien et les conditions d’émergence du régime moderne d’historicité. Le troisième point de la présentation sera dédié à un examen théorique et historiographique de la relation entre historicité et démocratie. François Hartog consacrera alors une partie de sa présentation à l’analyse de l’émergence, depuis les années 1970, de nouveaux usages du passé dans les sociétés et de politiques dont il décrit la nature en tant que manifestations de formes de présentisme. Ses réflexions s’orienteront alors vers une discussion critique de la question de l’historicité de la démocratie au-delà des horizons d’un ‘Occident’ pour lequel il convient également d’examiner la nature des valeurs civilisationnelles qui y sont attachées.

François Hartog (Directeur de recherches émérite, EHESS, Paris) a d’abord consacré ses recherches à la Grèce antique ainsi qu’à des questions d’historiographie. Il a ensuite orienté ses travaux vers des réflexions sur la notion de temporalité. Parmi ses publications: Le Miroir d’Hérodote. Essai sur la représentation de l’autre (Paris, 1980); Les Usages politiques du passé (avec Jacques Revel, Paris, 2001); Vidal-Naquet, historien en personne, l’homme-mémoire et le moment-mémoire (Paris, 2007).

Sur la question de l’historicité, il a publié Régimes d’historicité. Présentisme et expériences du temps (Paris, 2002-édition revue et augmentée 2012), un ouvrage dans lequel il propose des réflexions sur la notion de présentisme et sur ce qu’il considère comme des moments cruciaux dans l’évolution de la manière avec laquelle la société pense son rapport au passé, au présent et au futur.

Son dernier ouvrage, Chronos: l’occident aux prises avec le temps (Paris, 2020) est paru il y a quelques mois.

Appel à chapitres : L’historicité de la démocratie dans les mondes arabe et musulmans
Dans le cadre du projet de recherche HISDEMAB, financé par l’Association Leibniz, sur l’historicité de la démocratie dans le monde arabe et musulman, des chapitres originaux sont recherchés pour un volume édité par Nora Lafi (Leibniz Zentrum Moderner Orient, Berlin). Le volume intégrera des travaux d’historiens spécialisés dans les systèmes politiques, l’histoire des idées, l’histoire sociale et culturelle, l’histoire urbaine, l’anthropologie historique et l’anthropologie des processus de décision. L’objectif principal du volume est de fournir une interprétation actualisée des phénomènes de négociation, de délibération, de représentation, de débat, de recherche de consensus, d’élection, de nomination, d’expression d’idées et d’opinions, ou de construction de formes de sphères publiques dans les mondes arabe et musulman du Moyen Âge à nos jours. Dans le contexte historiographique d’études ayant critiqué la persistance de formes d’orientalisme et de nouvel orientalisme dans les débats sur la démocratie dans la région, le volume, tout en refusant de discuter uniquement de la capacité des sociétés à accommoder ou non des institutions et des pratiques démocratiques perçues comme externes, se concentrera délibérément sur l’étude de ces sociétés pour elles-mêmes et des formes politiques qui leur étaient inhérentes. L’objectif est de retracer, d’explorer et d’interpréter, sur la base de sources originales (archives, manuscrits), les pratiques qui existaient dans la grande région, sans les réduire à de simples échos ou importations. Les paradigmes de la circulation des idées sont bien sûr également importants dans cette position, mais ce que ce volume explorera également, c’est la diversité des sociétés locales et les solutions complexes de gouvernance qu’elles ont développées historiquement.

Les chapitres pourraient explorer les sujets suivants. Les idées alternatives sont également les bienvenues.

délibération, représentation, pouvoir et légitimité dans l’Islam médiéval (à la fois théorie et pratique, avec un accent sur l’inertie et la transformation des pratiques passées)
les systèmes d’élection, de nomination, de négociation et de prise de décision dans le monde islamique médiéval ainsi que dans l’Empire ottoman à l’échelle des communautés confessionnelles (juives, chrétiennes et autres), des organisations professionnelles, des institutions urbaines, des communautés rurales, des communautés nomades ou semi-nomades
les formes de participation civique des femmes
les expressions de la vie civique (débat, opinion, participation, opposition…) et les pratiques de construction de consensus
les expériences ottomanes de réformes institutionnelles de la représentation et du système électoral au niveau local et impérial
la représentation, délibération, prise de décision et élections sous occupation coloniale
le concept de démocratie par rapport à ses différentes strates d’historicité dans les périodes de lutte pour l’indépendance et pendant les phases de construction nationale.
les oppositions démocratiques et les expériences démocratiques récentes ainsi que leur suppression/répression/instrumentalisation dans le contexte des débats sur l’historicité de la démocratie dans la région
la question de l’accès aux ressources archivistiques en relation avec les débats sur et les pratiques de la démocratie.
Les auteurs seront invités à présenter leur chapitre lors d’un atelier à Berlin en mars 2022 (les frais de déplacement et d’hébergement seront pris en charge).
Nora Lafi a dirigé ou co-dirigé 6 volumes collectifs: Municipalités méditerranéennes, K. Schwarz, 2005 ; The City in the Ottoman Empire, Routledge, 2011 ; Urban Governance under the Ottomans, Routledge, 2014 ; Silvestre de Sacy : le projet européen d’une science orientaliste, Le Cerf, 2015 ; Urban Violence in the Middle East, Berghahn, 2015 ; Understanding the City through its Margins, Routledge, 2018. Elle a également été la coordinatrice de plusieurs numéros thématiques de revues et a publié de nombreux articles sur le thème de la dimension civile de la gouvernance dans l’Empire ottoman. Elle est actuellement chercheuse habilitée à diriger des recherches au Leibniz-ZMO à Berlin et dirige le projet HISDEMAB.
Résumé (750-1000 mots) Date limite : 9 juillet 2021. confirmation de l’acceptation : 16 juillet 2021. date limite de soumission des articles : 15 janvier 2022. atelier à Berlin : mars 2022. date limite pour les articles révisés : 30 juin 2022.
Veuillez noter qu’en raison de la pandémie actuelle et de la durée limitée de la subvention, les délais de soumission doivent être respectés. Les résumés doivent inclure des informations sur le contexte historique et bibliographique, la problématisation et les ressources archivistiques, ainsi qu’une courte biographie.
Veuillez envoyer votre proposition par courriel à Nora.Lafi@zmo.de

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عربي

الحلقة الدراسية التاريخية للديمقراطية. السنة الدراسية 2020-2021

برنامج

يمكن متابعة الحلقة الدراسية التاريخية عن بعد بالدخول الى رابط الزوم

التسجيل في الندوة

يمكنك أيضا إرسال بريد إلكتروني إلى

HISDEMAB@gmail.com

تاريخية الديمقراطية في العالم العربي والإسلامي (HISDEMAB)

يتناول هذا المشروع بالبحث والدراسة موضوع المؤسسات والممارسات التداولية والدفع بالعملية الديمقراطية تاريخيا في منطقتي شمال إفريقيا والشرق الأوسط، خلال الحقبة الزمنية الممتدة بين القرن التاسع عشر حتى اليوم. كما سيطرح تساؤلات حول طبيعة وجود أشكال التداول والتمثيل والتصويت والجدال قصد الوصول إلي التوافق في اتخاذ القرارات في المجتمعات العربية والعالم الإسلامي. وفيه سيتم إيلاء اهتمامات خاصة بالقضايا السياسية والثقافية والدراسات النوعية والدينية، على خلفية الماضي العثماني والنفوذ الاستعماري ومرحلة الاستقلال وتطور الحياة المدنية والسياسية؛ فضلاً عن بناء قانون المواطنة ومعاملة الأقليات وعمل البرلمان والمناقشات حول دساتير الدولة، وحول الحركات المدنية وطرق التعبئة وتكوين الرأي وأشكال النقاشات والمشاورات السياسية/ المدنية. كما سيهتم المشروع بشكل خاص بمسألة الخلفية التاريخية للعملية الديمقراطية والعلاقات بين الأنماط المدروسة والجذور التاريخية المحتملة

يسعى مشروع الدولي التعاوني إلى إنشاء شبكة بحث مبتكرة تربط ثلاثة معاهد لجمعية هي: مركز لايبنينز للشرق الحديث في برلين، ومعهد لايبنينز للتاريخ الأوروبي في ماينز ، ومركز لايبنينز للتاريخ المعاصر في بوتسدام ، مع مؤسستين بحثيتين في العالم العربي هما المعهد الفرنسي للشرق الأدنى في عمّان/ الأردن، وجامعة منوبة في تونس/ تونس، كما يضم مجموعة ضيوف من الباحثين على اتساع العالمين العربي والإسلامي. ويستكشف المشروع موضوع الديمقراطية في المنطقة والنقاشات التي تدور حولها من منظور تاريخي. في حين أنّ الموضوع وثيق الصلة بالمناقشات المعاصرة، إلاّ إنّه غالباً ما يخضع لتفسيرات ثقافية تصرّ على عدم التوافق الأنطولوجي للديمقراطية مع الحياة السياسية في المنطقة. الهدف من مشروع هو تعزيز الأفكار العالمية حول الديمقراطية التي تتجاوز الحدود الثقافية لتناقش التشابكات والمداولات بطريقة نقدية.

HISDEMAB: فريق البحث الدولي

مركز- لايبنينز للشرق الحديث (ZMO) – برلين

نورا لافي بنت الالفي، وبنت فطيمة العزيزي

الدرجات العلمية

الدكتوراة في التاريخ، كلية اآلداب، جامعة اكس، 1999 .عنوان األطروحة “المدينة المغربية بين النظم القديمة واإلصالحات العثمانية، البلدية في طرابلس 1795-1911م

كلية اآلداب، جامعة اكس، 1992 عنوان بحث التخرج: “تاريخ طرابلس الغرب من خال اليوميات الليبية لحسن الفقيه”

-درجة اإلجازة العالية كلية اآلداب، جامعة اكس، 1991 . عنوان بحث التخرج: ترجمة ودراسة لكتاب عبد الجلي شلبي

نورا لافي، تاريخ الميلاد عام ١٩٦٥ في إستر مدينة بالقرب من مرسيليا في فرنسا و هي باحثة بارزة في تاريخ الدولة العثمانية و شمال إفريقيا، و في تاريخ المقارن و دراسات الحضيرة لمنطقة الشرق الأوسط و حوض البحر الأبيض المتوسط. حصلت على درجة الماجستير و دكتوراه (المدينة المغربية بين النظم القديمة واإلصالحات العثمانية، البلدية في طرابلس 1795-1911) و الدكتوراه الفخرية من جامعة اكس-مرسيلية في عام ٢٠١١ و أيضا من جامعة الحرة ببرلين في عام ٢٠١٢. و تشتغل حاليا منصب مديرة مشروع البحث الدولي و التعاوني الذي يهتم بمواضيع تاريخية الديمقراطية في العالم العربي والإسلامي ببرلين في المركز الدراسات الشرقية التابع لجامعة لايبنتس. و هي محاضرة في جامعة الحرة ببرلين و كلية الدكتوراه للدراسات في المجتمعات و الثقافات الإسلامية. و إحدى كبار الباحثات في مجموعة أبحاث الدين و العمران بمركز ماكس ويصير كوليج في جامعة إرفورت عام ٢٠٢٠ كما هي رئيسة مشاركة مع الأستاذة د. اولريك فارايتاك في البرنامج الاماني يومي بالمشرف الذين يهتم بالموضوع الحكم و آليات التشاور

من بين منشوراتها

المجالس البلدية في حوض البحر الأبيض. المركز الكومي للترجمة 2213. ترجمة عثماني مصطفى عثمان. ٢٠١٦، طبع ٤٩٨. هذه المترجمة من الكتاب منشور في برلين السنة ٢٠٠٥

الحدثة و الإدارة الحضارية في مصر العثمانية، أسئلة و تفسيرات، فصل في كتاب ‘جدل الموضوعية في الذاتية في كتاب تاريخ مصر: مهداة إلى المؤخرة الكبيرة نللي حنا’، تحرير ناصر أحمد إبراهيم، القاهرة، الهيئة المصرية العامة للكتاب، ٢٠١٢

Urban Governance Under the Ottomans

The City in the Ottoman Empire

Understanding the City through its Margins

Urban Violence in the Middle East

The ‘Arab Spring’ in Global Perspective

Mediterranean Cosmopolitanism

Petitions in the Ottoman Empire

Finding women and gender in the sources

The Complex Nature of Urban Boundaries in the Ottoman Empire

– رند الزين هي منسقة أكاديمية لمشروع البحثي في مركز- لايبنينز للشرق الحديث ببرلين. نالت الزين درجة الدكتوراه في الدراسات الإعلامية من جامعة سالزبورغ بالنمسا (2017-2021)، بمشروع الأطروحة الذي بحثت فيه التقاطع بين الجندر والجغرافيا السياسية ووسائل الإعلام والصراع القائم العالم العربي. حصلت الزين على درجة الماجستير في الدراسات الإعلامية من الجامعة الأميركية في بيروت (2013-2015) حيث عملت كباحثة مساعدة (2016-2017).

منشوراتها

“Rethinking the Relationship Between Child Marriage and Failed Infrastructure During the Syrian Conflict: A Discourse Analysis of Arab Television News“, in Eva Hausbacher, Liesa Herbst, Julia Ostwald and Martina Thiele (eds.), geschlecht_transkulturell, Wiesbaden, Springer VS, 2020, p.283-30

مايا سوسارينا هي منسقة برامج في مشروع البحثي، حاصلة على شهادة الماجستير في الأنثروبولوجيا الاجتماعية والثقافية من جامعة الحرة ببرلين عام 2018.

روبن شمال هو باحث مبتدئ لمشروع البحثي في مركز- لايبنينز للشرق الحديث ببرلين. يقوم حالياً بإعداد بحث الدكتوراه في جامعة الحرة ببرلين حول موضوع “قصة روايتين: أنظمة التداول في مصر خلال الحملة العسكرية الفرنسية (1798-1801) وبداية الشرق الأوسط الحديث”. عمل روبن شمال سابقاً كباحث متدرب في المعهد الألماني للأبحاث الشرقية ببيروت، ثمّ كباحث مساعد في جامعة لودوينج ماكسيميليان (Ludwig-Maximilians-Universität) بمدينة ميونخ (Munich) في ألمانيا ضمن مشروع بحثي حول “مجتمعات المعرفة” (“Communities of Knowledge”). يقدّم مشروع الدكتوراه الخاص به (قصة روايتين) تحليلاﹰ مفصلاﹰ عن الأنظمة التداولية والهياكل الأولية المتداولة البدائية التي تأسست خلال الحكم الاستعماري الفرنسي في مصر بين عامي 1798-1801. من خلال هذا البحث سيتم استكشاف وظائف وتشكيلات وعمليات الإمبريالية الأوروبية والهيمنة العثمانية في إطارها الواسع. ويعتمد هذا المشروع البحثي على مجموعة كبيرة ومتعددة من المصادر والمراجع، فيتضمن جزء منها السجلات العربية المعاصرة ومخطوطات باللغة العربية، بالإضافة الى الشهادات الشخصية والمراسلات الخاصة بالضباط الفرنسيين، وروايات وشهادات العلماء الذي رافقوا البعثة الفرنسية، وكذلك النشرات والإعلانات والصحف التي صدرت في مصر خلال الفترة الممتدة بين عامي 1798-1801. بالإضافة إلى الوثائق الرسمية التي تتعلق بالبعثة الموجودة في أرشيفات مختلفة تعود للتدخل الأوروبي في منطقة الشرق الأوسط. وسيناقش مشروع الأطروحة إضافة إلى ذلك تأثيرات أنماط المشاركة السابقة التي تمّ تأسيسها ما قبل عام 1798، وانعكاس هذه التأثيرات على النظام السياسي بمصر في النصف الأول من القرن التاسع عشر. انطلاقاً من ذلك، ستطرح الأطروحة إشكالية إعادة النظر في اعتبار الحملة العسكرية الفرنسية بدايةَ ما يسمى بالشرق الأوسط الحديث، وبدايةً للفترة التأسيسية الأولى للديمقراطية في العالم العربي والإسلامي. من أجل ذلك، سيقدم هذا الطرح نقدًا “ما بعد استعماري” للروايات التي تمحورت حول بداية الديمقراطية وعمليات الدمقرطة وظهور الحداثة في العالم العربي، وفي مصر على وجه الخصوص.

– سيمون بومان هو طالب مساعد لمشروع البحثي في مركز- لايبنينز للشرق الحديث ببرلين.يدرس حاليا بالمرحلة الجامعية في معهد أوتو-سور (Otto–Suhr Institute) للعلوم السياسية في برلين الذي يمنح درجة علمية مزدوجة فرنسية – ألمانية، في اختصاص السياسة والعلوم الاجتماعية، تتشارك فيها جامعة الحرة ببرلين وجامعة بو للعلوم (Sciences Po Paris). عمل بومان لمدة ثلاثة أشهر على السياسة الخارجية لجمهورية ألمانيا الاتحادية في الشرق الأوسط الخاصة بحقبة سبعينيات القرن الماضي، وذلك كباحث متدرّب في مجموعة البحث “Learning Intelligence“، بقيادة الدكتورة صوفيا هوفمان في مركز- لايبنينز للشرق الحديث (ZMO).

مركز ليبنيز للتاريخ المعاصر (ZZF) – بوتسدام

– البروفيسور د. فرانك بوش هو مدير مركز ليبنيز للتاريخ المعاصر (ZZF) في بوتسدام (Potsdam) بألمانيا، وأستاذ محاضر في تاريخ القرن العشرين الألماني والأوروبي بجامعة بوتسدام (Potsdam Universität). أنهى دراساته الجامعية في جامعتي هامبورغ (Universität Hamburg) وغوتنغن (Universität Göttingen)، كما حصل في عام 2001 على درجة الدكتوراه من جامعة غوتنغن حيث تطرّق في أطروحته الى موضوع الاتحاد الديمقراطي المسيحي لألمانيا (1945-1969). كان محاضرا في جامعة بوخوم (Universität Bochum) (2002-2007)، وأستاذاً في جامعة جيسن (Universität Gießen)، التي شغل فيها منصب رئيس كلية الدراسات العليا “الأحداث الإعلامية عبر الوطنية”(Transnational Media Events). عمل في عام 2005 كزميل باحث في المعهد التاريخي الألماني (GHI) بلندن.

من بين منشوراته

Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen (Campus, 2019); Öffentliche Geheimnisse. Skandale, Politik und Medien in Deutschland und Großbritannien 1880-1914 (Oldenburg, 2009); Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann (Beck, 2020). Frank Bösch ist auch Editor von Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History; “Geschichte der Gegenwart” (Wallstein); “Zeithistorische Forschung” und “Historischen Einführungen” (Campus Verlag).

– إليزابيث كيميرلي هي إحدى المشاركات في مشروع البحثي، ومرشحة للدكتوراه في مركز لايبنينز للتاريخ المعاصر (ZZF) في بوتسدام (Potsdam) بألمانيا. تركز كيميرلي في مشروع اطروحة الدكتوراه علي موضوع الحراك النسائي، فتختص فــــي موضوع “النساء المهاجرات ذوات الأصل التركي في جمهورية ألمانيا الاتحادية والديمقراطية بتركيا (1961 – 1990) “. يتوجه مشروع الدكتوراه هذا نحو تفحص موضوع الفضاء العابر للحدود الذي نشأ من خلال حركة الهجرة التي بدأت من تركيا الى ألمانيا الغربية بين فترة الستينيات وحتى ثمانينيات القرن الماضي، من منظور تاريخي / جندري. وهو يطرح إشكالية دور المهاجرات من تركيا الى ألمانيا الغربية – بصفتهن فاعلات عابرات للحدود – في عمليات التغيير الاجتماعي في بلدهن الأم. كيف نظّمت النسوة المهاجرات عبر الحدود – في ألمانيا الغربية وفي تركيا – أنفسهنّ سياًسياً في حقبتي ستينيات وثمانينيات القرن الماضي ؟ كيف غيّرت الهجرة والتعبئة النسوية بالأماكن الخاصة والعامة بالنساء من تركيا والنساء في تركيا؟ كيف شاركت النسوة التركيات في ألمانيا الغربية، والنسوة في تركيا بالمفاوضات الديمقراطية، والمساواة والحقوق المدنية؟ كما يبحث هذا المشروع في موضوع تداول المعرفة والممارسات العابرة للحدود، للمساحات التي تلتقي فيها المهاجرات من تركيا في ألمانيا الغربية، والنسوة في تركيا وتبادلهنّ للأفكار، بالإضافة الى تأثير هذا التضامن العابر للحدود على التحولات الاجتماعية في تركيا بين عامي 1961 و1990. سيتم التعامل مع هذه التساؤلات المطروحة من خلال وجهات نظر متعددة، إعتماداً على مقابلات تاريخية شفهية وصولاً الى مصادر الأرشيف في ألمانيا وفي تركيا. وسيعتمد المشروع على المقابلات مع شهود عيان معاصرين، بالإضافة الى مصادر رسمية مؤرشفة خاصة بجمهورية ألمانيا الإتحادية وبجمهورية تركيا، بالإضافة الى شهادات شخصية ورسائل وتقارير ومنشورات صادرة عن الصحف والمجلات التركية. من خلال هذه المقاربة المتعدّدة الأوجه، يهدف المشروع الى المساهمة في البحث عن المساحات العابرة للحدود وتأثيراتها الاجتماعية والسياسية في ألمانيا الغربية وتركيا، من منظور تاريخي جندري، يتم تجاوز فيه الصور النموذجية للتقاليد والتحرّر. وتركيزا على اللقاءات وتبادل الأفكار والممارسات بين العاملات المهاجرات من تركيا والنسوة في تركيا، يهدف المشروع الى التوسّع في الروايات الموجهة نحو الدولة القومية، وهجرة اليد العاملة، والجندرية والديمقراطية، من خلال منظور عابر للحدود.

معهد لايبنيز للتاريخ الأوروبي (IEG) – ماينتس

– مانفريد سينغ (ولد في بادن فورتمبيرغ بالمانيا عام 1966) هو أحد كبار الباحثين في مشروع HISDEMAB البحثي التابع لمعهد لايبنيز للتاريخ الأوروبي (IEG), و محاضر بدراسات الشرق الأدنى والأوسط في جامعة بازل (قسم العلوم الاجتماعية). تخصّص في الدراسات الإسلامية وعلم الاجتماع والتاريخ، من جامعة فرايبورغ Universität Freiburg) وجامعة دمشق في عام 2005. وتعمّق في الدراسات الإسلامية بأطروحة الدكتوراه التي كان مانفريد قد حضّرها في جامعة فرايبورغ، ثمّ عمل فيما بعد أستاذا محاضراً في هذه الجامعة بين عامي (2005-2007). حضّر مشروع ما بعد الدكتوراه في موضوع “إعادة توجيه العرب فيما بعد الشيوعية في الشرق الأوسط بعد عام 1989بجامعة فرايبورغ (Universität Freiburg) (2007-2008). ثمّ عمل باحثًا مشاركًا في المعهد الشرقي ببيروت بين عامي 2009 – 2012 وفي معهد لايبنيز للتاريخ الأوروبي (IEG) بين عامي 2013-2020. يقع مشروعه البحثي في إطار HISDEMAB تحت عنوان: “تقرير المصير في ظل الاحتلال؟ تشكيل مصر الحديثة (1879-1956) “Self-Determination under Occupation? Formation of the Modern Egypt (1879–1956)”. في إطار مشروع HISDEMAB يقوم مانفريد سينغ بأبحاثه حول نقاشات موضوع المواطنة والعلمانية في مصر شبه المستعمرة، ويدرس موضوع تنمية المواطنة وحقوق المواطنة في الفترة التي استقلت فيها مصر رسمياً ويعود ذلك الى ما بعد عام 1922، فيقوم بنقد الأدبيات الثانوية لتلك الحقبة الزمنية بهدف إلي إلقاء نظرة جديدة على مصادر ذات صلة بالموضوع. وقد وصفت فترة ما بين الحرب العالمية الأولى والحرب العالمية الثانية في مصر بأنّها جزء من تجربة ليبرالية عربية “فاشلة”. فمعظم الدراسات التي اجريت حول ظهور مصر الحديثة قد ركّزت على توتر العلاقات بين البريطانيين، وبين النظام الملكي والبرلمان، هذا ما يؤكّد على أنّ أحد الأسباب الرئيسة للفشل يكمن في عدم فعالية هذا البرلمان. وغالباً ما يظهر هذا النوع من الدراسات فهماً محدوداً للمفاهيم المركزيةوبغض النّظر عن القومية المنهجية، يهدف هذا البحث الى إظهار مصر بامتداداتها المكانية والزمانية التي تتجاوز فيها حدودها الجغرافية، التي تمّ التفاوض عليها بشكل مختلف. بالإضافة الى ذلك وبعيداً عن تقاطع الإدارة الاستعمارية مع النظام الملكي والبرلمان، يجب إعادة النظر بالجماعات التابعة من الطبقة الوسطى المتنامية، والعمّال الذين نظموا المظاهرات وطالبوا بحقوقهم، في تعبيرهم الحي للمشاركة في السياسية المتنامية التي تعود إلى العهد العثماني وبدايات الحركة المناهضة للاستعمار.

من بين منشوراته

“Arab Self-Criticism after 1967 Revisited“, The Arab Studies Journal, 2017, 25-2, p.144-191;

“New Approaches to Arab Left Histories” (with Sune Haugbolle), The Arab Studies Journal, 2016, 24-1, p.90-97;

“Arab Post-Marxists after Disillusionment: Between Liberal Newspeak and Revolution Reloaded” in Hatina M., Schumann C. (eds), Arab Liberal Thought after 1967, New-York, Palgrave Macmillan, 2015, p.155-175;

“The Specters of Marx in Edward Said’s Orientalism“, Die Welt des Islams, 2013, 53, 2, p. 149-191 (with MiriamYounes);

“Brothers in Arms: How Palestinian Maoists Turned Jihadists“, Die Welt des Islams, 2011, 51,1, p. 1-44;

“Sacred Law Reconsidered: The Structural Similarity of Islamic and Western Bioethical Discourses“, Journal of Religious Ethics, 2008, 3-1, p. 97-121;

Progressiver Islam in Theorie und Praxis. Die interne Kritik am hegemonialen islamischen Diskurs durch den roten Scheich ‘Abdallah al-‘Alayili (1914-1996), Würzburg: Ergon 2007.

ماريان دينين هي مشاركة في مشروع البحثي ومرشحة لنيل درجة الدكتوراه من معهد لايبنينز للتاريخ الأوروبي في ماينز بألمانيا. تتابع في أطروحة الدكتوراه

(Noso-Politics and the Construction of Gendered Urban Spaces in Semi-Colonial Egypt)

مواضيع تطوّر نظام الصحة العامة الجديد في مصر شبه المستعمرة، فتناقش فيها موضوع تطبيع أداء جندري معيّن في مقابل بناء الآخر دون الخضوع فيه لمعايير معينة. وتستكشف هذه الأبحاث أساليب وأنماط النظافة الجسدية والوقاية من الأمراض التي يعمل بها في مراكز أجهزة الشرطة، التي أصبحت غير طبيعية أو غير صحية

المعهد الفرنسي للشرق الأدنى (IFPO) – عمّان

– فلسطين نايلي هي مؤرخة مشاركة بالمعهد الفرنسي للشرق الأدنى في عمّان، وبمعهد البحوث التّاريخية (LARHRA) في مدينة ليون بفرنسا. متخصصة بالتاريخ الاجتماعي للمرحلة العثمانية المتأخرة ولفترة الانتداب في فلسطين والأردن. كما ركّزت في أبحاثها الأخيرة على الحكم المحلي والسياسة في مدينة القدس. من خلال اهتمامها بالذاكرة الجماعية وبالتاريخ الشفوي، استطاعت نايلي ان تلامس مشاكل معاصرة، بما فيها سياسات التراث والفلوكلور. وكانت عضواً أساسياً في فريق مشروع (ERC) “فتح أرشيف القدس” (Opening Jerusalem’s Archives) قبل انضمامها كباحثة في (IFPO) عمّان، حيث نصّبت مسؤولة المكتب بين عامي (2017-2020). حصلت على درجة الدكتوراه من جامعة أيكس- بروفانس (Aix-en-Provence) في عام 2007، وتناولت في أطروحتها موضوع الريف الفلسطيني بين عامي (1848 – 1948)

“La mémoire et l’oubli à Artâs : un élément de l’histoire rurale de la Palestine، 1848-1948″

وتختص هذه الأطروحة بتاريخ قرية أرطاس التي تقع في جنوب بيت لحم وبالذاكرة الجماعية للقرويين ولأحفاد الأوروبيين الذين استقروا في هذه القرية، بالحدود الزمنية الممتدة من النصف الثاني للقرن التاسع عشر حتى النصف الأوّل من القرن العشرين. سيتم نشر هذا البحث في عام 2022 تحت عنوان ” فلسطين بين التراث والعناية الإلهية: أنظمة تاريخية وذاكرة في قرية أرطاس في القرنين التاسع عشر والعشرين

La Palestine entre Patrimoine et Providence : régimes d’historicité et mémoire au village d’Artâs au XIX et XX siècles

تناولت نايلي في منشورات أخرى لها مواضيع الحوكمة الحضرية في القدس، الاستيطان الألفي والمشاريع التبشيرية في فلسطين، الهجرة القسرية في الشرق الأوسط المعاصر، الاثنوجرافية المبكرة لفلسطين، والذاكرة الجماعية وقضايا التراث.

من بين منشوراتها

–عبد القادر عامر هو مشارك في مشروع البحثي في المعهد الفرنسي للشرق الأدنى (IFPO) بعمّان، وهو حاصل على درجة الماجستير في العلوم السياسية من الجامعة الأردنية، ومهتمّ بقضايا التحول الديمقراطي. يعمل عبد القادر ضمن دراسته للدكتوراه على مشروع بحثي بعنوان “السلطات الاستعمارية البريطانية وأشكال الحياة المدنية الموجودة مسبقًا في العراق (1914-1932)”. وُجدت في العراق قبل دخول الاستعمار البريطاني مستوياتٌ مختلفة من الحياة المدنية: كالتداول والوساطة والتمثيل المجتمعي والتعبير عن الرأي والتعبير الجماعي، فضلاً عن وجود مؤسسات جسّدت أهميتَها في المجتمع، والتي وُرثت من العصور القديمة والعصور الوسطى والعثمانية، وتم إصلاحها خلال الإصلاحات العثمانية في عهد التنظيمات (1839-1876)، ومع صدور الدستور العثماني عام 1876 الذي أثر على إدارة وحكم المقاطعات العثمانية. لعب الحكم الاستعماري البريطاني دورًا مهمًا في تشكيل العراق الحديث، ومن شأن دراسة أشكال الحياة المدنية الموجودة مسبقًا في العراق أن تسمح بإلقاء الضوء على كل من سلوك الإدارة الاستعمارية تجاه المجتمعات المحلية فيه، وطبيعة وتأثير الدعاية الاستعمارية القائلة إن هذه المجتمعات تفتقر إلى القدرة على حكم نفسها بطريقة مدنية وحديثة. ومن هنا يسعى البحث للإجابة على سؤال أساسي، هو: كيف تعاملت الإدارة الاستعمارية البريطانية مع أشكال الحياة المدنية الموجودة مسبقاً في العراق؟ وكيف أثر ذلك على العراق في حقبة ما بعد الاستعمار؟

من بين منشوراته

من ريتشارد نيكسون إلى دونالد ترامب أبرز مبادرات السلام الأمريكية لحل الصراع العربي- الإسرائيلي

105-89, 91-24, 2020 مجلة دراسات شرق أوسطية

الأزمة السورية 2015-2017

146-146, 82-21, 2018 مجلة دراسات شرق أوسطية

الذكرى السبعون للنكبة الفلسطينية 1948-2018

122-115, 84-22, 2018 مجلة دراسات شرق أوسطية

المصالحات الوطنية: حالات عالمية وعربية

132-123, 85-22, 2018, مجلة دراسات شرق أوسطية

العلاقات العربية- الصينية 1990-2017

94-89, 86-22, 2019, مجلة دراسات شرق أوسطية

التجارب الديمقراطية في العالم العربي 2013-2019

134-127, 87-23, 2019, مجلة دراسات شرق أوسطية

جامعة منوبة – تونس

– البروفيسور حبيب قزداغلي هو مدير مخبر الجهات والموارد التراثية بالبلاد التونسية في جامعة منوبة بتونس، التي شغل فيها منصب عميد لقسم الآداب والفنون والعلوم الإنسانية (2011 – 2017). وهو رئيس اللجنة العلمية لجائزة ابن خلدون

من منشوراته

“Communautés méditerranéennes de Tunisie” (2002)

1960-1920 النساء و الذاكرة، التنسيات في الحية العمة

Histoire communautaire, histoire plurielle : la communauté juive de Tunisie (ed., 1999)

Approches biographiques et histoire contemporaine de la Tunisie (1998)

Histoire de la mémoire de la Grande Guerre en Tunisie (2018)

L’Islam politique a-t-il encore un avenir? (2015)

Cimetières et extension urbaine: le cas de l’ancien cimetière juif de Tunis (2014)

Immigrations des juifs de Tripolitaine vers la Tunisie (1936-1948) (2012) Tourism in the Maghreb during the Colonial Period: a Serious Historical Subject?” (with C. Zytnicki, 2017)

أحلام حجاجي هي مشاركة في مشروع البحثي، تتابع تحصيل درجة الدكتوراه في كلية الآداب والانسانيات بجامعة منوبة في تونس مخبر الجهات والموارد التراثية بالبلاد التونسية ، حيث تتمحور أبحاثها حول موضوع الجالية اليهودية في تونس تحت ظل الاستعمار الفرنسي. في إطار مشروعها البحثي، تقوم حجاجي بتحقيقات خاصة حول شكل الممارسات التداولية والانتخابية للطائفة اليهودية في تونس منذ الاستعمار الفرنسي إلى فترة حكومات الربيع العربي

بين عامي 2017 و 2020 ، شغلت منصبًا تدريسيًا في معهد حباد في تونس

دعوة لتقديم أوراق بحثية

تاريخية الديمقراطية في العالمين العربي والإسلامي

تندرج هذه الدعوة لتقديم الأوراق البحثية ضمن مشروع بحثي حول تاريخية الديمقراطية في العالمين العربي والإسلامي وبتمويل من جمعية لايبنيز، ونرحب بالمساهمة في كتابة الفصول الأصلية لكتاب جماعي تحرّره نورا لافي (مركز لايبنينز للشرق الحديث في برلين)

إشكالية البحث

تهدف هذه المقالات إلى طرح مسألة الديمقراطية في العالمين العربي والإسلامي وتحويلها إلى قضية بحثية ضمن كتاب يضم مشاركات من قبل باحثين ومؤرخي الأنظمة السياسية ، والمؤرخين الذين يركّزون على التاريخ الاجتماعي والثقافي والفكري، والمؤرخين الحضريين أو المتخصصين في الأنثروبولوجيا التاريخية وأنثروبولوجيا عمليات صنع القرار

أهداف الكتاب

أمّا الهدف الرئيسي من الكتاب فهو تقديم تفسير حديث لظواهر التفاوض، والمداولات، والتمثيل، والمناقشة، وبناء توافق الآراء، والانتخاب، والتسمية، والتعبير عن الأفكار والآراء أو بناء أشكال من المفاهيم الناتجة عن المناظرات والمناقشات والملتقيات في الفضاءات العامة في العالمين العربي والإسلامي من حقبة القرون الوسطى وحتى الأزمنة المعاصرة

وسيناقش الكتاب ضمن السياق التاريخي وبشكل نقدي الدراسات التي تتحدى بشكل حاسم أشكال الاستشراق والاستشراق الجديد و مدى قدرة المجتمعات على استيعاب المؤسسات الديمقراطية وممارساتها، وسيركز بشكل خاص على دراسة هذه المجتمعات والأشكال السياسية المتأصلة فيها

كما يهدف الكتاب إلى تتّبع واستكشاف وتفسير الممارسات التي وجدت في هذه المنطقة دون اختزالها في ما وصل إليها من آراء فقط، ولكن تكون على أساس المصادر الأصلية من المحفوظات والمخطوطات. كما تعتبر نماذج كيفية تداول الأفكار مهمّة أيضاً في هذا الموقف حيث سيتم دراسة تنوّع المجتمعات المحلية والحلول المعقّدة للأحكام وتطوّرها عبر التاريخ

محاور الاهتمام

يمكن أن تغطي الفصول المواضيع التالية (نرحب أيضا بأفكار بديلة)

المداولة والتمثيل والسلطة والشرعية في الإسلام في العصورالوسطى (النظرية والتطبيق على حد سواء، مع الاهتمام بالجمود والتحوّل في الممارسات السابقة)

أنظمة الانتخاب والتسمية والتفاوض واتخاذ القرار في العالم الإسلامي في بالعصور الوسطى وفي الإمبراطورية العثمانية على مستوى الطوائف الدينية (اليهودية والمسيحية وغيرهما) والمنظمات المهنية والمؤسسات الحضرية والمجتمعات الريفية والرحّل أو مجتمعات شبه البدو

أشكال المشاركة المدنية النسائية

(أشكال التعبير عن الحياة المدنية (نقاش، رأي، مشاركة، معارضة ، وممارسات بناء التوافق

التجارب العثمانية في الإصلاح المؤسسي للتمثيل وأنظمة الاختيار على المستويين المحلي والمركزي

التمثيل والمداولة واتخاذ القرار والانتخابات في ظل الإحتلال الإستعماري

مفهوم الديمقراطية ولاقتها مع المراحل التاريخية المختلفة في أوقات النضال من أجل الاستقلال وأثناء مراحل البناء الوطني

تفسير المعارضات الديمقراطية والتجارب الأخيرة وقمعها وذلك في إطار المناقشات حول الطابع التاريخي للديمقراطية بالمنطقة

مسألة الوصول إلى المصادر الأرشيفية المتعلقة بالمناقشات حول الديمقراطية وممارساتها

سيتم دعوة المؤلفين لتقديم فصولهم في ورشة عمل ببرلين خلال شهر مارس 2022 (سيتم تغطية تكاليف السفر والإقامة)

محرّرة مشروع الكتاب الجماعي : نورا لافي و هي ومحرّرة مشاركة لستة كتب جماعية

Municipalités méditerranéennes, K. Schwarz, 2005

The City in the Ottoman Empire, Routledge, 2011

Urban Governance under the Ottomans, Routledge, 2014

Silvestre de Sacy: le projet européen d’une science orientaliste, Le Cerf, 2015

Urban Violence in the Middle East, Berghahn, 2015

Understanding the City through its Margins, Routledge, 2018

كما قامت بتحرير العديد من الأعداد الموضوعية لمجلات محكّمة، بالإضافة إلى منشورات واسعة في مواضيع متعلّقة بالبعد المدني للحكم في ظل الامبراطورية العثمانية

وهي تعمل حالياﹰ كزميل باحث أول في مركز ببرلين، ورئيسة لمشروع

Leibniz-ZMO (HISDEMAB)

الملخصات العلمية يجب ألا تتجاوز750-1000 كلمة (الموضوع ،الإشكالية الرئيسية والسياق التاريخي والمصادر والمراحع والخلفية النظرية ،الأهداف ،وأهم الكلمات المفتاحية)

تقبل الورقات العلمية إلى غاية يوم 9 يوليو2021

. تاريخ الرد على الورقات المقبولة يوم 16 يوليو2021

. تاريخ تسلم المقالات النهائية يوم 30 يونيو2022

. تاريخ إنعقاد ورشة العمل في برلين في شهر مارس 2022

. ترفق الورقات المقترحة بسيرة ذاتية مختصرة للباحث/ة

ترسل المقترحات على الايميل التالي

Nora.Lafi@zmo.de

يرجى الملاحظة أنّه وبسبب جائحة وباء كورونا ومدّة التمويل المحدودة ، يجب احترام المواعيد النهائية